glaubenskriegDieses Zeitalter im 16. Jahrhundert hat im Zuge der über hundertjährigen Auseinandersetzungen um den Glauben das Mächtegleichgewicht und die politische Landschaft in Europa neu geordnet. Die damit verbundenen kriegerischen Auseinandersetzungen führten zu hunderttausenden Toten und weit reichenden Verheerungen, insbesondere im Heiligen römischen Reich Deutscher Nation.

Die schwelende Unzufriedenheit mit der Kirche entlud sich, vor allem durch das Auftreten Martin Luthers seit 1517, in der Reformation, die sich rasch ausbreitete. Ihre Folgen reichten weit über das Religiöse hinaus.

Das ganze soziale Gefüge geriet in Bewegung. 1522/23 kam es zum Aufstand der Reichsritter, 1525 zum Bauernkrieg, der ersten größeren revolutionären Bewegung der deutschen Geschichte, in der sich politische und soziale Bestrebungen vereinigten. Beide Erhebungen scheiterten oder wurden blutig niedergeschlagen. Hauptnutznießer der Reformation waren die Landesfürsten.

Nach wechselvollen Kämpfen erhielten sie im Augsburger Religionsfrieden 1555 das Recht, die Religion ihrer Untertanen zu bestimmen. Die protestantische Konfession wurde als gleichberechtigt mit der katholischen anerkannt. Die religiöse Spaltung Deutschlands war damit besiegelt. Auf dem Kaiserthron saß zur Zeit der Reformation Karl V. (1519-1556), der durch Erbschaft Herr des größten Weltreichs seit der Zeit Karls des Großen geworden war.

Durch seine weltpolitischen Interessen war er zu stark in Anspruch genommen, um sich in Deutschland durchsetzen zu können. Nach seiner Abdankung wurde das Weltreich geteilt. Die deutschen Territorialstaaten und die westeuropäischen Nationalstaaten bildeten das neue europäische Staatensystem.

Zur Zeit des Augsburger Religionsfriedens war Deutschland zu vier Fünfteln protestantisch. Der Kampf zwischen den Konfessionen war damit jedoch nicht beendet. In den folgenden Jahrzehnten konnte die katholische Kirche viele Gebiete zurückgewinnen (Gegenreformation). Die konfessionellen Gegensätze verschärften sich; es kam zur Bildung von Religionsparteien, der protestantischen Union (1608) und der katholischen Liga (1609).

Ein lokaler Konflikt in Böhmen löste dann den Dreißigjährigen Krieg aus, der sich im Laufe der Jahre zu einer europäischen Auseinandersetzung weitete, in der politische wie konfessionelle Gegensätze aufeinander prallten. Dabei wurden zwischen 1618 und 1648 weite Teile Deutschlands verwüstet und entvölkert. Der Westfälische Friede von 1648 brachte Gebietsabtretungen an Frankreich und Schweden; er bestätigte das Ausscheiden der Schweiz und der Niederlande aus dem Reichsverband.

Den Reichsständen gewährte er alle wesentlichen Hoheitsrechte in geistlichen und weltlichen Angelegenheiten und erlaubte ihnen, Bündnisse mit Auslandspartnern zu schließen


Quellen:

1. Wikipedia: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zeitalter der Glaubensspaltung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). [Stand 30.03.2012]