DNA-Genealogie ist in Deutschland ein relativ neues Fachgebiet in der Genealogie. Sie verbindet die traditionelle Genealogie mit der Ahnen- und Familiengeschichtsforschung auf Grundlage überlieferter schriftlicher Quellen mit der Analyse und Auswertung des menschlichen Erbguts. DNA-Genealogie hat eine relativ junge Geschichte. Sie beginnt im Jahr 2000. Die Firma FTDNA bot damals einfache Tests für yDNA und mtDNA an. In Deutschland spielt die DNA-Genealogie bis heute keine sehr bedeutende Rolle. Die deutschen Genealogen und auch ein Großteil der gesamten Bevölkerung hat eine skeptische Haltung gegenüber der Genetik und DNA-Forschung. Das liegt auch daran, daß es sehr wenige deutschsprachige Informationen zu dem Thema gibt.
DNA-Genealogie ermöglicht Stammbaumforschung mit modernsten Mitteln.Sie versteht sich als Ergänzung und nicht als Ersatz der herkömmlichen Ahnenforschung. Es gibt verschiedene Gründe, die traditionelle Ahnenforschung durch einen DNA Test zu ergänzen.
- Man möchte wissen, ob alle Namensträger eines Namens aus der selben Familie Stammen, vor allem auch in solchen Fällen, in denen die herkömmlichen Mittel wie Kirchenbücher, Steuerlisten usw. nicht mehr verfügbar sind. Über die Analyse von bestimmten Bereichen des Y-Chromosoms ist es möglich, eine eindeutige Zugehörigkeit zu einem Stammvater oder zu einem Familienzweig nachzuweisen.
- Man möchte wissen, mit wem man mütterlicherseits verwandt ist. Mit einem Mitochondrial-DNA-Test erfährt man z.B. woher die mütterlichen Urahnen stammen.
- Man sucht nach nahen Verwandten, die man bisher in der Papierforschung nicht finden konnte, z.B. durch eine uneheliche Geburt, bei der der Vater nicht angegeben wurde oder eine Adoption. Man kann Halbgeschwister oder Halbtanten- und Halbonkel (Geschwister der Eltern). Man kann auch feststellen, ob eine Person überhaupt mit einem blutsverwandt ist, z.B. durch falsch beannte Vaterschaft, unbekannte Adoption oder Samenspende.
Ein DNA-Test im Rahmen der Genealogie bestimmt auch, in welcher Region der Welt das DNA Profil typisch ist. Träger derselber oder ähnlicher genetischer Merkmale werden in Haplogruppen zusammengefasst. Haplogruppen zeigen den Ursprung und die Wanderungen der verschidenen Stämme des Homo sapiens. So weist die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Haplogruppe auch auf eine bestimmte Herkunft hin.Jedoch gibt es keine Haplogruppe, die nur bei einem Volk oder einer kulturellen Gruppe auftritt. Anhand genetischer Untersuchungen wurde herausgefunden, dass es z.B. noch heute in Mitteleuropa zahlreiche Nachkommen der Kelten gibt. Auch Germanen oder Wikinger sind als Vorfahren möglich, ebenso wie auch andere Volksgruppen..
Während in der traditionellen Ahnenforschung Geburts-, Hochzeits- und Todesurkunden untersucht werden, genügt bei der DNA-Genealogie eine Speichelprobe.
Auch erfahrenen Genealogen kann ein DNA-Genealogie-Test bei Iihrer Forschung helfen. Kirchenbücher, Steuerlisten und sonstige Dokumente, die Grundlage für die herkömmliche Ahnenforschung sind, sind nicht immer fehlerfrei und vollständig. Kriege, Unruhen oder Naturkatastrophen haben dazu geführt, dass in verschiedenen Regionen solche Aufzeichnungen nicht mehr existieren. Hier kann der genealogische DNA-Test helfen. Durch den DNA Vergelcih von zwei Personen kann man eine mögliche Verwandtschaft prüfen. So kann man verschiedene Äste seines Stammbaums zusammenführen oder Vermutungen und Legenden bestätigen oder widerlegen.
DNA-Tests können nützlich für Antworten auf Fragen über folgendes sein:
Adoption, Illegitimität, unbekannte oder falsch verteilte Abstammung, Namensänderungen, Einwanderung und viele andere Fälle von schweren Abstammungsfällen.